der Fuchs mit Ohren

Nachdem wir beim gestrigen LeseKreis den 1. Akt aus Dürrenmatts "Romulus der Große" gelesen haben - und zwar in verteilten Rollen! - UND nachdem Werner und ich just eine Szene in theatralischer Atmosphäre der Freilichtbühne improvisiert haben, kam uns die Idee, eben diese ungeschichtliche Historische Komodie in 4 Akten als Hörspielvorlage zu nehmen.

Eine kurze und bebilderte Inhaltsangabe ist zu finden unter home.tu-clausthal.de/student/theater/stuecke/romulus/inhalt/inhalt1.shtml.

Kurz gesagt gehts um Roms letzten Kaiser, der das Vorhaben verfolgt, sein Reich zugrunde zurichten. Der Autor selbst merkte an:
"Romulus gibt einem Weltreich den Todesstoß, das er mit seinem Witz
hinhält. Es lockte mich, einmal einen Helden nicht an der Zeit,
sondern eine Zeit an einem Helden zugrunde gehen zu lassen. Ich
rechtfertige einen Landesverräter. Nicht einen von denen, die wir an
die Wand stellen mußten, aber einen von denen, die es nie gibt.
Kaiser rebellieren nicht, wenn ihr Land unrecht hat. Sie überlassen
dies den Laien und nennen es Landesverrat, denn der Staat fordert
immer Gehorsam. Aber Romulus rebelliert. Dies sei gelegentlich zur
Nachahmung empfohlen."

Diese Nachahmung möchten wir uns zu eigen machen, indem wir in der 1. Phase eine "einfache" Adaption ins Hörspiel-Medium vornehmen, um erst einmal schnell zu Potte zu kommen.
Die 2. Phase soll dann eine Transformation der Vorlage ins Zeitgenössische sein - bzw. besser in die Zukunft: Wir stellen uns eine politische Konstellation in paar Jahrzehnten vor, in dem sich die polit-ökonomische Vorherrschaft des "Westens" in der Auflösung befindet und die Chinesen u.ä. vor der Tür stehen, um ALLES zu übernehmen (den "Westen" müssen wir uns geteilt in West-Reich/USA und Ost-Reich/EU vorstellen). Natürlich bricht der EU-Raum zuerst zusammen, der West-Imperator verfolgt aber Romulus-like eh seinen eigenen Untergang - und zwar aus ähnlichen Motiven wie Dürrenmatts Kaiser: er ist die verlogene Dekadenz satt!!

Das soll also die Idee sein:
1. den "Romulus" als Hörspiel umsetzten und entsprechend paar Szenen glätten, Geräusche kreieren usw.
2. den Stoff durchgehen und die Zukunftshandlung reinstricken plus den ganzen voherigen Hörspielkram.

Äußerungen bitte!

anstatt sich etwas vollkommen neues auszudenken und somit auch sehr viel zeit in das schreiben eines scriptes zu investieren, könnten wir auch eine literarische vorlage nehmen und diese dann immer noch verändern.
jedenfalls kam mir diese idee beim lesen einer dürrenmatt-komödie namens "die ehe des herrn mississippi" (mehr zum inhalt sei im stuff-bereich zu finden >>).
noch hab ich es auch nicht durchgelesen, aber es scheint durchaus absurd-grotesk-lustig zu sein. aber davon abgesehen gibt es da eigentlich ne menge vorlagen, die wir adaptieren können - auch jenseits der literatur, z.b. auch filme.

Genre: Grusel, Krimi

Um 1900 auf dem Land mit Glocken, Jahrmärkten, Klöster und Kirchen (wie bei im Namen der Rose), Nebel und etwas Bösem, was man nicht sehen kann. Die Hauptfigur ist zwielichtig. Der Zuhörer soll nicht wissen, wo er bei den Figuren dran ist. Ein Mönch soll hinter ein Geheimnis gekommen sein, wonach ein altes Ritual, nicht mehr als Mythos, sondern als eine Manifestation des Bösen fungiert. Dahinter könnten einige Wahnsinnige stecken, die denken, dass sie dadurch die Erlösung finden könnten. Es sollte mehrere Verdächtigenkreise geben, wie z.B. einige Grafen auf ihren Landsitzen. Die Atmosphäre soll durch Glockenklänge, tiefe Streicher, Fußstapfen im Schnee, Jahrmarktsmusik, Pferde, schweres Atmen, Wind in allen Variationen unterstrichen werden. Als Figuren könnten zum Beispiel ein Bürgermeister, ein Arzt, die Gemeinde (kleiner Ort), ein Wirt in seiner Gaststube und es sollen Kinder vorkommen als Zeugen.

dies wird die plattform für das hörspiel-projekt der vpitt werden.

alles andere später..;)